DACHFONDS: ERST VERSTEHEN, DANN KAUFEN

Dachfonds stellen als Investmentfonds eine Anlageklasse dar, die vor allem von privaten und institutionellen Anlegern mit einer vergleichsweise deutlich ausgeprägten Risikoaversion genutzt werden. Während gewöhnliche Aktienfonds bspw. schon den Diversifikationseffekt voll ausnutzen, indem sie in meist Dutzende oder auch Hunderte verschiedene Unternehmen investieren, treiben Dachfonds diesen Effekt auf die Spitze. Denn Dachfonds investieren in teilweise Dutzende verschiedene Investmentfonds meist einer Kategorie, so dass Anleger mit vergleichsweise wenig Kapital auf diese Weise in eine Zahl von Unternehmen investieren können, die bis weit jenseits der 1.000er-Marke liegen kann.

Der Diversifikationseffekt stellt die Basis für die moderne Portfoliotheorie dar, laut der die erwartete Rendite eines Portfolios durch Diversifikation (Streuung) erhöht werden kann ohne gleichzeitig auch das erwartete Risiko erhöhen zu müssen.

Der große Vorteil von Dachfonds besteht darin, dass Schwankungen der Kapitalmärkte mehr oder weniger ausgeglichen werden können, so dass die Anlage bei fallenden Börsen in der Regel nicht so stark an Wert verliert wie der Gesamtmarkt. Im Gegenzug steigen Dachfonds in der Regel aber auch bei steigenden Börsen lediglich unterproportional. Hinzu kommen neben dem Ausgabeaufschlag die verschiedenen Gebühren für das aktive Management und die Verwaltung des Fonds, die summa summarum bis zu 3 % der jährlichen Performance vernichten können. Dennoch kann ein Dachfonds eine gute Alternative für Anleger sein, die von den Chancen der internationalen Kapitalmärkte profitieren möchten ohne dabei ein allzu großes Risiko eingehen zu müssen. Ein möglicher Nachteil besteht in dem potentiellen Klumpenrisiko, wenn im Dachfonds nur Investmentfonds vereinigt werden, die ihrerseits in die gleichen Aktien investiert. Hierdurch würde der Diversifikationseffekt ausgehebelt.

Dachfonds selber werden vor allem von Investmentgesellschaften aufgelegt, die sich oft ausschließlich auf diesen Bereich fokussiert haben. Die Anbieter sind vergleichsweise leicht über eine einfache Internetrecherche ausfindig zu machen. Bei der Wahl des richtigen Dachfonds liefern verschiedene Ratingagenturen wie bspw. Morningstar Schützenhilfe, welche die einzelnen Fonds an Hand von Kriterien wie die historische Performance bewerten und mit Sternen versehen.