FINANZIERUNG: GEWERBEIMMOBILIEN

Unternehmen benötigen für ihren Geschäftsbetrieb eine Gewerbeimmobilie, etwa als Lagerhalle, als Produktionshalle oder aber als Ladenlokal. Für Unternehmen ist es häufig günstiger, die Immobilien käuflich zu erwerben, um die Miet- oder Pachtzahlungen hierfür künftig einsparen zu können. Bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien legen die Banken häufig jedoch strengere Maßstäbe an als beispielsweise bei der Finanzierung von Privatimmobilien. Der Grund hierfür ist, dass die Rückzahlung der Kredite eng an die Geschäftsentwicklung angelehnt ist. Kann das Unternehmen die prognostizierten Umsätze nicht erreichen, gerät auch die Kreditrückzahlung in Gefahr. Dies wiederum bedeutet, dass die Bank auf einem Teil ihrer Forderungen sitzenbleiben würde. Aus diesem Grund prüfen die Mitarbeiter der Banken ganz genau, ob die Finanzierung von Gewerbeimmobilien wirklich aus den Umsätzen getragen werden kann. Hierzu werden die Bilanzen von mindestens zwei Jahren berücksichtigt, auch aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen können Informationen geben, ob der Betriebsüberschuss ausreichend ist, die von der Bank geforderten Zins- und Tilgungsleistungen zu übernehmen. Hierfür ermittelt die Bank den so genannten Cash Flow, eine Größe, die als Überschuss aus dem Geschäftsbetrieb erwirtschaftet wird. Die Konditionen für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien werden sich an den Konditionen am Markt orientieren, aber auch die Bonität des Unternehmens sowie die Bonität der Branche mit einbeziehen. Durch die Berücksichtigung der Branche wollen die Banken gewährleisten, dass es sich nicht um eine bedrohte Branche handelt, deren Erfolgsaussichten bereits sehr gering sind. Wie bei Privatkunden auch, wird anschließend ein Scoring durchgeführt, welches häufig einen Wert von eins bis sechs aufweist. Erzielt ein Unternehmen ein Scoring von eins, kann es sich über eine einwandfreie Bonität freuen. Ab einem Scoring von vier gelten Unternehmen jedoch bei vielen Banken bereits als nicht mehr kreditwürdig, so dass auch die Finanzierung von Gewerbeimmobilien abgelehnt wird. Als Sicherheit für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien werden in der Regel Grundschulden auf das Gewerbeobjekt eingetragen. Sofern der Wert des Objektes nicht ausreicht, den Kredit zu decken, können auch weitere Sicherheiten wie etwa Lebensversicherungen des Geschäftsführers oder Guthaben des Unternehmens herangezogen werden. (Beitrag vom 20110302)