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LEBENSVERSICHERUNG VERKAUFEN - MACHT DAS SINN?

Sinnvoll für wen? Wer kauft Lebensversicherungen?

Durch vielfältige Reformen hat sich das Rentenniveau erheblich verändert. Das als Generationenvertrag geplante Rentensystem funktioniert in der ursprünglichen angedachten Form nicht mehr. Der Reformdruck in der Politik wird in erster Linie durch den demografischen Wandel in Deutschland erzeugt. Zahlten in den 1950er Jahren noch drei Arbeitnehmer über ihre Beiträge die Rentenleistung eines Rentners, wird den Schätzungen der Rententräger zur Folge dieses Verhältnis im Jahr 2030 eins zu eins betragen. Das kann ein einzelner Arbeitnehmer nicht allein stemmen. In der Folge sorgen Rentenkürzungen und ein späteres Rentenalter für ein sinkendes Rentenniveau. Die Versorgungslücke zwischen letztem Nettoeinkommen und Rentenzahlung ist groß. Die Menschen bemühen sich folgerichtig, diese Lücke durch private oder betriebliche Altersvorsorge zu schließen. Beliebteste Produkte der Altersvorsorge sind immer noch Lebens- und Rentenversicherungen, egal, ob festverzinslich oder fondsgebunden. Solche Verträge sind jedoch Langzeitverträge. Laufzeiten von 30 oder 40 Jahren sind eher der Regelfall. Im Laufe dieser Zeit ändert sich allerdings die Lebenssituation zum Teil drastisch. Gleichzeitig schwindet auch das Vertrauen in diese Anlageform. Die Folge: Die Versicherungsnehmer benötigen dringend Geld oder wollen sich aus anderen Gründen von einem solchen Vertrag trennen. Es gibt diverse Möglichkeiten, dies zu tun.

Beiträge einer Lebensversicherung: Zusammensetzung

Eine klassische Lebensversicherung ist ein Versicherungsvertrag auf den Todes- und Erlebensfall. Vereinfacht gesagt: Es handelt sich hierbei um eine Todesfallabsicherung mit Sparplan. Für diese Versicherung wird ein vertraglich vereinbarter Beitrag gezahlt. Dieser setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Verwaltungskosten, Kosten der Versicherungsleistung und Sparanteil. Die Verwaltungskosten variieren in der Höhe. Grund hierfür ist, dass in den ersten Jahren die Kosten für Einrichtung des Vertrages, Provisionen der Vermittler und so weiter anfallen. Die Kosten der Versicherungsleistung hängen von verschiedenen Faktoren ab und werden vorab kalkuliert. Wird weniger Risikokapital benötigt als kalkuliert, fließen die Überschüsse in die Gewinnbeteiligung.

Der verbleibende Rest des Versicherungsbeitrages wird in die vereinbarte Sparform einbezahlt. Je nach Gesellschaft und Kalkulation ist der Sparanteil unterschiedlich hoch. Werden bei Gesellschaft A von 100 Euro Beitrag 70 Euro angelegt, können es bei Gesellschaft B durchaus 85 Euro sein. Der Sparanteil wird entweder breit gestreut am Kapitalmarkt angelegt oder, im Fall einer Fondspolice, in vorher festgelegte Fonds investiert. Bei einer Kapitallebensversicherung sind nur die angelegten Sparanteile mit dem Garantiezins belegt. Die Gesamtrendite leidet demnach unter den übrigen Kosten, vor allem aber unter den Risikokosten für Zusatzversicherungen (z.B. Bausteine für Berufsunfähigkeit o.ä.).

Rückkaufswerte steigen erst allmählich

Maßgebliches Kriterium, um eine laufende Lebensversicherung in welcher Form auch immer zu Geld zu machen, ist der Rückkaufswert. Viele Kunden wundern sich, warum die Rückkaufswerte in der ersten Phase der Laufzeit so gering sind. Dies liegt an der sogenannten „Zillmerung“. Durch die Zillmerung wird das Beitragskonto der Lebensversicherung zunächst im Minus geführt. Grund dafür ist, dass die Verwaltungskosten, also auch die Provisionen, sofort mit Einrichtung des Kontos verbucht werden. Dies bedeutet, dass das Versicherungskonto des Kunden erst nach Monaten schwarze Zahlen schreibt.

Je nach Gesellschaft, von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die Höhe der Vermittlerprovision, kann diese Zeitspanne durchaus ein bis zwei Jahre betragen. Würde ein Kunde seinen Vertrag in dieser Zeit kündigen, könnte er kein Geld aus der Versicherung erhalten, obwohl er bereits für einige Monate Beiträge entrichtet hat.

Lebensversicherung versilbern, aber wie?

Grundsätzlich ist die persönliche Situation des Versicherungsnehmers entscheidend. Ist der Beitrag zu hoch oder kann gar nicht mehr aufgebracht werden? Wird Geld für andere Zwecke benötigt? Ist die Anlageform der Lebensversicherung aufgrund niedriger Zinsen einfach zu unattraktiv? Jede dieser Situationen hat ihre eigene Lösung. Insgesamt hat der Versicherungsnehmer neben Beitragsstundung und Beitragszahlung aus Überschüssen vier Optionen.

Handlungsmöglichkeiten:

Beitragsfreistellung
Policendarlehen
Kündigung und
Verkauf der Lebensversicherung.

Die Beitragsfreistellung

Die Beitragsfreistellung ist besonders dann interessant, wenn temporär der Beitrag nicht gestemmt werden kann, aber der Vertrag wieder aufleben soll. Gleichzeitig bleibt dem Versicherungsnehmer ein reduzierter Versicherungsschutz durch seine bis dahin erworbenen Rückkaufswerte.

Wird nur ein bestimmter Geldbetrag benötigt, kann es sinnvoller sein, ein Policendarlehen zu beantragen. Diese Form von Darlehen ist nichts anderes, als die Vorauszahlung einer bereits erworbenen Versicherungsleistung. Der Versicherungsvertrag läuft unverändert weiter. Grundlage für den Beleihungswert ist der Rückkaufswert abzüglich Kapitalertragsteuer. Neben der Zinszahlung kann der Versicherungsnehmer eine Tilgung vereinbaren oder, wenn der Ablauf der Versicherung bereits absehbar ist, auf eine Tilgung verzichten. In diesem Fall wird mit Ablauf die Lebensversicherung ohne den Betrag des Policendarlehens ausbezahlt.

Ist der weitere Bestand des Vertrages nicht von Nutzen oder nicht gewünscht, sind Kündigung oder Verkauf die möglichen Optionen. Die Kündigung erfolgt direkt durch den Versicherungsnehmer bei der Gesellschaft. Der Versicherungsnehmer erhält nur eine Zahlung aus dem Vertrag, wenn sich bereits Rückkaufswerte angesammelt haben. Durch die eingangs beschriebenen Hintergründe für die Ansammlung von Rückkaufswerten ist eine frühzeitige Kündigung der Lebensversicherung mit Verlusten verbunden. Die Kündigung muss folglich sehr gut überlegt sein, zumal unter Umständen die Abgeltungssteuer die Auszahlung weiter schmälert.

Der Verkauf der Lebensversicherung bietet dem Versicherungsnehmer gegenüber der Kündigung einige Vorteile. Allerdings kann nicht jede Police verkauft werden.

Voraussetzungen für den Verkauf der Police

Ein konkreter Zweitmarkt für „gebrauchte“ Lebensversicherungen existiert seit 1999. Vorteil der Kunden: Der Kaufpreis liegt einige Prozent über dem tatsächlichen Rückkaufswert. Allerdings hat sich im Zuge der Kapitalmarktveränderung auch auf diesem Zweitmarkt einiges verändert. Führten früher die Aufkäufer die Verträge weiter und strichen so die Gewinne ein, ist dieses Geschäftsmodell heute nur noch wenig lukrativ. Mit sinkenden Zinsen wurden Policen gebündelt und entsprechende Fonds aufgelegt. Heute richtet sich das Angebot eher an institutionelle Investoren. Auch Privatpersonen können heute über elektronische Handelsplattformen solche Policen als Kapitalanlage aufkaufen. Fazit dieser Entwicklung: Es ist schwieriger geworden, einen seriösen Aufkäufer zu finden, der Verträge zum deutlichen Vorteil des Kunden ersteht.

Die konkreten Anforderungen, die an eine Lebensversicherung gestellt werden, bevor sie überhaupt verkauft werden kann, sind hoch. Wichtigste Kriterien sind Rückkaufswert und Restlaufzeit. Gute Aufkäufer stecken diese Rahmen möglichst weit beispielsweise auf eine maximale Restlaufzeit von 25 Jahren. Ein Mindest-Rückkaufswert ist aber immer erforderlich. Idealerweise liegt dieser bei 10.000 Euro, kann aber auch schon darunter zu finden sein. Zudem darf es sich bei dem zu veräußernden Vertrag nicht um eine Direktversicherung oder eine sogenannte „befreiende Lebensversicherung“ handeln. Schwieriger gestaltet sich der Verkauf von Fondspolicen. Die Palette der Aufkäufer ist hier eher gering. Gleichzeitig sind die Anforderungen an den Mindest-Rückkaufswert hoch. Die Unterschiede der Aufkäufer bei diesen Kriterien und den Nebenbedingungen sind zum Teil erheblich.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann die Suche nach einem Aufkäufer beginnen. Der Kunde sollte aber dringend auf bestimmte Kriterien achten, die der Aufkäufer zu erfüllen hat. Diese Kriterien sind dringend und intensiv zu prüfen, um Nachteile zu vermeiden.

Kriterien für die Auswahl eines LV-Käufers:

Wird der Kaufpreis in einer Summe gezahlt?
Muss vor Prüfung der Police eine Bearbeitungsgebühr entrichtet werden?
Bleibt der Todesfallschutz erhalten?
Wie schnell läuft die Abwicklung?
Hat das Unternehmen überhaupt hinreichend Kapital für die einmalige Auszahlung des Kaufpreises?

Auf finanzielle Risiken achten

Gerade das erste Überprüfungskriterium beinhaltet erhebliche finanzielle Risiken für den Kunden. Manche Aufkäufer bieten an, einen Teil des Kaufpreises sofort, den Rest in Raten zu zahlen und werben mit hohen Überschüssen. Einige dieser Aufkäufer kündigen aber in der Praxis den Vertrag und legen einen Teil des Geldes am Kapitalmarkt an. Ob und wie viel der Kunde von dieser Neuanlage erhält, ist unverbindlich geregelt. Die bessere und sichere Variante ist, den Kaufpreis in einer Summe zu erhalten. Dies schützt auch vor unseriösen Anbietern, die sich vermehrt am Markt tummeln.

Auch die Steuerfrage gibt Hinweis auf einen guten Policenkäufer. Kündigt ein Kunde einen Vertrag, der vor 2005 abgeschlossen wurde, ist die Auszahlung für ihn steuerfrei. Erst danach wird unter Umständen die Abgeltungssteuer fällig. Der Käufer einer Police muss in jedem Fall Steuern zahlen. Es kommt oft vor, dass die Ankäufer diese Steuerlast vom Kaufpreis abziehen und den Kunden so unberechtigt belasten. Gute und seriöse Gesellschaften verzichten auf diese Praxis.

Bündeln Aufkäufer die gekauften Policen für institutionelle Anleger besteht noch ein zweiter Vorteil für den Kunden: ein reduzierter Todesfallschutz bleibt erhalten. Im Falle von Rentenversicherungen muss unter Umständen sogar für die Dauer der weiteren Ansparphase eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden.

Ein Verkaufsinteressent sollte auf seriöse und alteingesessene Anbieter dieses Verkaufsmarktes zurückgreifen. Hierzu gehören beispielsweise der Pionier des Marktes Cash.life AG und der derzeitig vermutliche Marktführer Policen Direkt. Bei diesen und anderen gut bewerteten Gesellschaften vermeidet der Verkäufer Fußangeln in der Abwicklung des Verkaufs. Die Gesellschaft Policen Direkt war interessanterweise der einzige Aufkäufer, der bei Testverkäufen der Stiftung Warentest akzeptable Angebote erstellen konnte. Beide Gesellschaften sind aber im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen organisiert und daher potentiell wahrscheinlich eine gute Wahl. Eine weitere Übersicht findet man auch auf der Seite www.lebensversicherung-verkaufen.net.

Der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V. hat auf seiner Internetseite einen Leitfaden veröffentlich, der auch wichtige Qualitätsmerkmale für Aufkäufer beinhaltet. Die Internetseite des BVZL findet sich hier: www.bvzl.de.

Auch die Stiftung Warentest hat eingehend die Aufkäufer geprüft und rät zum genauen Hinsehen. Der gebührenpflichtige neueste Artikel findet sich hier. Auf der Seite der Tester kann auch ein älterer Artikel von 2006 kostenfrei abgerufen werden, um sich einen ersten Einblick zu verschaffen.

Der Nachrichtensender N-TV hat sich ebenfalls dieses Themas angenommen. Eine wirklich gute und informative Zusammenfassung erhält der Leser unter: www.n-tv.de/ratgeber/Viele-Angebote-sind-faul-article5814326.html.

Jetzt weiterlesen:

Anbieter, die Lebensversicherungen ankaufen Dass der Verkauf einer Lebensversicherung heute in vielen Fällen die bessere Alternative zur Künd...

 

Youtube-Video zum Thema:


ZDF WISO "Verkauf Lebensversicherung - Achtung vor Betrügern": "Der Verkauf von Lebensversicherungen ist eine gute Alternative zur Kündigung, denn oft liegt der Rückkaufswert unter der Summe der eingezahlten Beiträge. Doch, wie dieser ZDF-WISO-Beitrag zeigt, mangelt es weder an betrügerischen Ankäufern, noch an Kunden, die darauf hereinfallen. Dabei sind die Tricks immer dieselben: Es wird ein hoher Kaufpreis angeboten - dieser allerdings in Raten über mehrere Jahre verteilt. In der Regel werden die Ratenzahlungen bereits nach der ersten Rate eingestellt - und der WISO-Reporter Manfred Lehmann stand vor dem verwaisten Bürogebäude des so findigen Ankäufers. Stiftung Warentest und WISO geben daher am Ende diese beiden wichtigen Ratschläge: 1. Vorsicht bei hohen Renditeversprechen und 2. Kaufpreis sofort auszahlen lassen!" (Quelle: ZDF-WISO)


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