Große Volksfeste wie das Oktoberfest oder der Hamburger Dom sind beinahe jedem bekannt. Nur wenige wissen aber, dass die Veranstalter von größeren Festlichkeiten für Schäden haften, die den Besuchern während des Aufenthalts geschehen. Für dieses Risiko gibt es eine spezielle Absicherung, die sogenannte Veranstalter-Haftpflichtversicherung. Sie sichert das Haftungsrisiko während der Veranstaltungsdauer und aus dem eventuellen Auf- und Abbau ab.
Wer benötigt eine Veranstalterhaftpflicht?
Grundsätzliche sollte jeder, der eine Veranstaltung plant, auch an die Absicherung denken. Private Feiern in den eigenen Räumen sind davon in der Regel ausgeschlossen, es kann aber bei größeren Privat-Veranstaltungen Sinn machen, eine entsprechende Versicherung abzuschließen, auch wenn die Feier zuhause stattfindet (zum Beispiel Hochzeitsfeier). Bei Veranstaltungen in fremden Räumen sollte ab einer gewissen Größe auf jeden Fall eine Veranstalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Einige Restaurants oder Gasthöfe verlangen mittlerweile sogar den Nachweis einer Versicherung, wenn sie Räume an Gesellschaften vermieten, aber die Verpflegung nicht übernehmen.
Wann leistet die Veranstalterversicherung?
Die Veranstalterhaftpflicht kümmert sich um die Befriedigung von begründeten Ansprüchen und wehrt unberechtigte Ansprüche ab, die im Zusammenhang mit der Veranstaltung an den Veranstalter gerichtet werden. Das klassische Beispiel ist ein Besucher, der über ein schlecht verlegtes Stromkabel stolpert und sich deswegen schwerer verletzt. Ohne die Absicherung über die Veranstalterhaftpflichtversicherung kann es für den Veranstalter zu schwerwiegenden finanziellen Folgen kommen, wenn Behandlungskosten, Verdienstausfall, eine Haushaltshilfe und Schmerzensgeld aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.
Wann leistet die Veranstalter Haftpflichtversicherung nicht?
Auch die Veranstalterhaftpflichtversicherung leistet nicht bei allen Schadensfällen. So sind Schäden an beweglichen gemieteten Sachen in der Regel ausgeschlossen. Wer also einen Saal mit Mobiliar und Geschirr mietet, erhält keine Leistung aus der Versicherung, wenn der Vermieter einen Schaden an diesen Sachen geltend macht. Mietsachschäden an Gebäuden (Zelte zählen nicht dazu) sind aber bei den meisten Policen eingeschlossen. Darüber hinaus erfolgt keine Leistung bei Vorsatz des Versicherungsnehmers oder wenn jemand anderes für den Schaden haftbar gemacht werden kann.
Wie teuer ist eine Veranstalter Haftpflichtversicherung?
Die Kosten für eine Veranstalterhaftpflicht variieren von Gesellschaft zu Gesellschaft, für eine normale Veranstaltung mit bis zu 500 Personen ohne besonderes Risiko sollten in der Regel nicht mehr als 150 € fällig werden. Veranstaltungen, bei denen Feuerwerk abgebrannt wird oder Festumzüge erfolgen, sind deutlich teurer und müssen separat angefragt werden. Nahezu alle Gesellschaften können „normale“ Policen anbieten, sobald speziellere Risiken abgesichert werden sollen, verweigern Versicherer die Annahme. Hier ist der Kunde gut beraten, auf Spezialanbieter beziehungsweise Spezialmakler zurückzugreifen. Die Eventassec konzentriert sich zum Beispiel allein auf Veranstaltungshaftpflichtrisiken und versicherte laut eigener Aussage bereits die Fanmeile in Berlin zur WM 2006. Neben den Großrisiken werden aber natürlich auch normale Veranstaltungen versichert. (27.06.2011) |
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