KFZ VERSICHERUNG FÜR KURIERDIENST

Wer einen Kurierdienst betreibt oder neu gründen möchte, wird bei der Kfz-Versicherung vor echte Probleme gestellt. In der Regel nutzen Unternehmen für Kurierdienst-Tätigkeiten kleine Lieferwagen mit einem Maximalgewicht von 3,5 t. Diese werden von den Versicherungsgesellschaften dann als Lieferwagen im gewerblichen Güterverkehr versichert und die Beiträge sind im Vergleich zu normalen Fahrzeugen ohnehin ziemlich hoch. Darüber hinaus starten neue Lieferwagen in der Regel immer in der Schadenfreiheitsklasse 0, eine verbesserte Zweitwagenregelung wie im privaten Bereich gibt es für gewerbliche genutzte Fahrzeuge nicht.

Derzeit bieten nur wenige Versicherer überhaupt Versicherungen für Kurierdienste an. Das hat vor allem mit den branchenweiten schlechten Schadenquoten zu tun. Kurierdienste fahren in der Regel unter Zeitdruck und dementsprechend groß ist das subjektive Risiko für die Versicherer. Wer schon einmal versucht hat, ein Kurierdienstfahrzeug zu versichern, merkt recht schnell, dass die meisten Gesellschaften gern höflich ablehnen und nicht einmal eine Deckungskarte ausgeben wollen.

Vor allem bekommen Kurierdienstfahrzeuge oftmals keine Vollkaskoversicherung, die auch Schäden am eigenen Fahrzeug durch Unfall mit abdeckt. Dadurch ergibt sich für Inhaber von Kurierdiensten ein hohes Risiko, für das es kaum Möglichkeiten zu Absicherung gibt. Daher sollten Kurierdienste immer möglichst viele Versicherungen bei nur einer Gesellschaft abschließen. Je mehr Ausgleichsgeschäft ein Versicherer erhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Fahrzeuge komplett versichert werden können und nicht nur eine reine Haftpflichtversicherung erhalten.

Wer ein günstiges Angebot für eine Kfz-Versicherung für einen Kurierdienst erhalten möchte, hat nur wenige Möglichkeiten. Entweder wendet man sich an einen Versicherungsmakler, der mit verschiedenen Gesellschaften zusammenarbeitet oder man wendet sich an die Gesellschaft, bei denen viele private Versicherungen vorhanden sind. Alternativ kann man sich auch an eine der Straßenverkehrsgenossenschaften wenden, diese arbeiten in vielen Bundesländern ebenfalls mit Versicherern zusammen und können unter Umständen auch Risiken versichern, die keine „normale“ Gesellschaft eindecken würde. Bei bereits länger bestehenden Betrieben ist es auf jeden Fall sinnvoll, vor der Anfrage an Gesellschaften die Schadenquoten der eigenen Verträge einzuholen und diese bei der Anfrage gleich mit einzureichen. Wenn die Schadenquoten wirklich gut sind und keine oder nur wenig Schäden angefallen sind, ist die Wahrscheinlichkeit für eine positive Antwort des Versicherers deutlich höher.

Egal welche Variante man wählt, wichtig ist die wahrheitsgemäße Angabe des Risikos. Wer die Kurierdiensttätigkeit bei Antragsaufnahme nicht mit angibt, riskiert den gesamten Versicherungsschutz. Im schlimmsten Fall fordern die Gesellschaften dann sogar die Entschädigungsleistungen, die an Dritte gezahlt wurden, aus der Kfz-Haftpflichtversicherung zurück. (20.07.2011)