Die Krankenversicherung verschlingt bei gesetzlich Versicherten - also etwa 90 Prozent aller Deutschen - jeden Monat einen bestimmten Prozentsatz des Gehalts. Wieviel für die Krankenkasse gezahlt wird, ist unterschiedlich: die billigsten Krankenkassen kosten rund 12 Prozent vom Gehalt, die teuersten übersteigen sogar 15 Prozent.
Das Vorurteil "Billige Krankenkasse = kein Service" muss dabei nicht immer stimmen. Zwar sind billige Krankenkassen tatsächlich meistens Direktkassen - also Versicherungen ohne Servicecenter und persönliche Betreuung, die ihre Mitglieder online beraten. Wer jung, gesund und internetaffin ist, mag mit diesem virtuellen Service durch billige Krankenkassen gut zurecht kommen. Allzuviele Sonderleistungen sollten die Versicherten durch besonders billige Krankenkassen aber nicht erwarten. Das Geld, auf das die Billigkassen bei den Beiträgen verzichten, muss schließlich an anderer Stelle eingespart werden.
Deshalb ziehen es viele Kassenmitglieder vor, einen höheren Kassenbeitrag zu zahlen und dafür persönliche Beratung in Anspruch nehmen zu können, was billige Krankenkassen in vielen Fällen halt nicht ermöglichen. Auch das kann sich lohnen: Viele teurere Krankenkassen bieten Extraleistungen wie medizinische Beratung, ausführliche Mitgliedermagazine mit Gesundheitstipps und Adressen von Spezialisten.
Eine günstigere Versicherung ist allerdings mitunter auch bei den Kassen möglich, die am Ende der Kostenskala liegen. Auch hier gelten jedoch Einschränkungen: Bestimmte Tarife bei größeren Kassen verpflichten den Versicherten etwa, bestimmte Ärzte aufzusuchen. Zudem gibt es Tarife, bei denen ein Teil der Beiträge zurück gezahlt wird, falls der Versicherte innerhalb eines bestimmten Zeitraums (zum Beispiel ein Jahr) völlig auf medizinische Leistungen verzichtet.
Ob es eine billige oder eine teurere Krankenkasse sein soll, will in jedem Fall wohlüberlegt sein - bei einem durchschnittlichen Gehalt kann die Kostendifferenz mehrere Hundert Euro pro Jahr betragen. Da lohnt sich der Blick in Richtung billige Krankenkassen. |